Liebfrauenschule in Bewegung

Zum nunmehr 15. Mal fand am 23. April 2023 der Schulmarathon im Rahmen des Deutsche Post Marathon nach dreijähriger Pause statt. Die Liebfrauenschule nahm mit mehreren Läuferinnen aus unterschiedlichen Jahrgangstufen am Schulmarathon teil. Auch die Lehrer stellten dabei Ihre Fitness unter Beweis und lieferten ein tolles Rennen. Unterstützt wurden die Läuferinnen von Ihren SportlehrerInnen und einer Schülerin an den Wechselstationen des Staffellaufes. Bei optimalem Laufwetter und bestem Support der Zuschauer waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer glücklich im Ziel und erhielten Ihre wohlverdienten Medaillen.

Schulstaffel Liebfrauenschule

Die Schülerinnen und Lehrer nutzten das Event, um auf die drohende Schulschließung hinzuweisen und hatten ihr Laufoutfit entsprechend präpariert. Auf Laufshirts und Schärpen machten Sie auf Ihre Forderung nach dem Erhalt der Liebfrauenschule in Bonn aufmerksam. Wir gratulieren allen Finishern des Schulmarathons des Deutsche Post Marathon Bonn zu dieser tollen Leistung. Wer schon einmal einen Marathon gelaufen ist kann bestimmt nachempfinden, wie oft der “innere Schweinehund” hier von der Strecke geschubst werden muss.

Protest
Schülerinnen für den Erhalt der Liebfrauenschule

Demonstration durch Köln

Liebfrauenschülerinnen zogen durch Köln

Lautstark zogen die Schülerinnen, Eltern, Lehrer und Unterstützer der Liebfrauenschule Bonn vom Börsenplatz aus durch Köln und forderten den Erhalt der Liebfrauenschule.

Vor dem Erzbischöflichen Haus

Nachdem sich die Demonstranten auf dem Börsenplatz versammelt hatten, zogen sie in Richtung des erzbischöflichen Hauses. Dort überreichten die Schülerinnen dem Amtsleiter des Generalvikariats ein Fahrrad mit folgendem Schriftzug:

“Dies ist ein Geschenk der Liebfrauen-Madeln, Eminenz soll damit radeln. Vielleicht tritt er zu unserem Glück, dabei vom Schulschließungsbeschluss zurück. Damit er dies machen kann, ist an dem Rad ein Rücktritt dran.”

Fahrrad mit "Rücktrittsbremse
Seine Eminenz soll von der Schulschließung zurücktreten.

Vor dem Tagungszentrum des Erzbistums Köln, dem Maternushaus, machten die Schülerinnen halt und demonstrierten auch hier ihren Zusammenhalt und machten nachdrücklich klar: Die Liebfrauenschule muss bleiben!

Vor dem Maternushaus gab es ebenfalls lauten Protest.
Abgabe der Briefe der Schülerinnen an Kardinal Woelki

Im Maternushaus des Erzbistums Köln wurden Briefe der Schülerinnen an Kardinal Woelki abgegeben. Diese sollen den Kardinal zur Abkehr von der Schulschließung der Liebfrauenschule bewegen.

Anschließend ging es weiter durch die Kölner Innenstadt.

Die kreativen Schülerinnen bei der Choreografie zu "Zusammen" der Fanta4
Station zur Andacht in St. Kinibert

Abschließend trafen sich die Demonstranten in der St.-Kunibert-Kirche zu einer Andacht. Schulpfarrer Rafael Fermor sprach zu der Schulgemeinschaft.

Abschluss vor dem Kölner Dom: Die Schülerinnen demonstrieren für den Erhalt der Liebfrauen-schule in Bonn. Sie tanzten eine Choreografie zum Lied “Zusammen” von den Fantastischen Vier feat. Clueso und visualisierten damit ihren gelebten Zusammenhalt.

Schülerinnen vor dem Römischen Museum

Schulgemeinschaft der Liebfrauenschule feiert Lichtandacht “Hoffnungszeichen”

Am späten Abend kamen Eltern, Schülerinnen, Lehrer und Unterstützer der Liebfrauenschule (LFS) zusammen, um eine Lichtandacht zu feien. Pfarrer Pützer öffnete die Türen der St. Elisabethkirche, um der Schulgemeinschaft einen Ort der Ruhe und der Kraft in diesen schwierigen Tagen zu geben. Die gefüllte Kirche brachte einmal mehr den Zusammenhalt der Schulgemeinschaft zum Ausdruck.

Im Verlauf der Andacht konnten die Besucher unter der Anleitung des Fotografenehepaares Matthiesen Lichtbilder mit den mitgebrachten Taschenlampen malen, als Zeichen der Verbundenheit und der Hoffnung – für den Erhalt der Liebfrauenschule.

Viele zog es in die Nähe des Altars. Dort wurde es beim Zeichnen des Fisches als christliches Zeichen besonders bunt. Das gemeinsame Malen mit Licht ließ die Anwesenden die Kirche auf eine ganz andere Art wahrnehmen und die Gemeinschaft auf neue Weise erleben.

Pfarrer Pützer

Die Besucher durften Weihrauchkohlen in die Weihrauchfässer geben. Wie der Rauch in die Höhe steigt, so sollten auch die Gebete und Fürbitten zu Gott aufsteigen. Pfarrer Pützer segnete im Anschluss die Gemeinde und gab den Anwesenden Kraft für die kommende Zeit.

Hier einige weitere Bilder der beeindruckenden Lichtandacht in Sankt Elisabeth. Mit Taschenlampen und Smartphones wurden Hoffnungszeichen in der dunklen Kirche gemalt.

Die Bilder stehen hier zum Download bereit.

Lichtzeichen der Hoffnung

Am Donnerstag, 20. April 2023, um 20.30 Uhr wird es in der St. Elisabethkirche in der Bonner Südstadt eine „Lichtandacht“ geben.

Die Schülerinnen der Liebfrauenschule Bonn (LFS) werden dort mit Lichtmalerei ein Zeichen der Hoffnung und der Verbundenheit setzen – für den Erhalt der LFS. Die Aktion wird im Rahmen einer Andacht stattfinden. Wir werden dabei unser Miteinander und unsere Hoffnung sowie unsere Zuversicht durch Lichtzeichen zum Ausdruck bringen. Die Aktion wird begleitet durch die Fotografen Lissy und Dirk Matthiesen.

Wir laden euch/Sie herzlich zur Teilnahme an der Lichtandacht ein.

Offener Brief der Schulpflegschaft

Die Schulpflegschaftvorsitzenden der Liebfrauenschule haben sich mit einem offenen Brief an Entscheidungsträger in Kirche und Politik gewandt. Hier das vollständige Schreiben.

per Mail an:

Kardinal Woelki
Deutsche Bischofskonferenz
Vorsitzende des ZDK
Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn
Fraktionsvorsitzenden des Rates der Stadt Bonn
Regierungspräsidenten Köln
Bildungsministerin des Landes NRW
Fraktionsvorsitzende des Landtages NRW

Zur Kenntnis: Bonner Stadtdechant Dr. Picken

 „Prüfet alles, das Gute bewahret“ – die erzbischöfliche Liebfrauenschule in Bonn bewahren!

Sehr geehrter Herr Kardinal,

sehr geehrte Damen und Herren,

das Generalvikariat des Erzbistums Köln hat am 22. März 2023 das betroffene Kollegium, die Schülerinnen und Eltern darüber informiert, dass das erzbischöfliche Mädchengymnasium „Liebfrauenschule“ in Bonn nach nunmehr 100-Jähriger Tradition geschlossen werden soll. Ferner sollen die jungen Jahrgänge wie der neue Jahrgang (2023) nicht mehr zum Abitur geführt werden. Gründe für die Schließung bzw. die Aufkündigung des Versprechens, Schülerinnen zum Abitur zu führen wurden nicht genannt. Die Entscheidung werde nicht diskutiert. – Basta.

Was als reine Information gedacht war, ist auf den leidenschaftlichen Widerstand der Schülerinnen und Eltern gestoßen. Auf Anregung des Bonner Stadtdechanten Picken wurde dann anders als geplant von Seiten des Bistums zugestimmt, weitere Treffen mit Vertretern der Schülerinnen, der Eltern, der Lehrer:innen und Schulleitung stattfinden zu lassen, um die Entscheidung bzw. die Begründung zu diskutieren. Am 25. April 2023 soll nun das erste Treffen in Bonn in der Liebfrauenschule stattfinden.

Was Schülerinnen, Eltern, Lehrer und zahlreiche Unterstützer:innen als Hoffnungsschimmer verstanden haben, entpuppt sich nun jedoch als ein erneut katastrophaler Umgang des Erzbistums mit dem verbliebenen Kirchenvolk: Im Rahmen der intensiven Vorbereitungen auf das Gespräch wurde uns der Charakter der „Veranstaltung“ von Seiten des Generalvikariats mitgeteilt: es werde nicht diskutiert, es werde lediglich die Entscheidung zur Schulschließung begründet.

Wir wenden uns an Sie, da dieses Vorgehen drei Dimensionen hat:

  • Dimension „Kirche“: Die Bischofskonferenz hat in zahlreichen Beschlüssen den Bildungsauftrag und die Bedeutung der christlich-geprägten Bildung für die Kirche hervorgehoben. Ausgerechnet in einer Zeit, in der gesellschaftliche Spannungen zunehmen und viele traumatisierte Frauen mit ihren Kindern in unser Land strömen, um Hilfe zu suchen, macht die katholische Kirche an mehreren Orten in Deutschland die Türen zu.

Wir fordern: Es braucht eine Haltung der Bischofskonferenz zu der Frage, ob sie zu ihren Worten steht und ob die rund 900 katholischen Schulen eine Zukunft haben.

  • Dimension „Anstand: Wer Eltern und Schülerinnen das Versprechen macht, sie bis zum Abitur zu begleiten (vgl. Zitat Homepage Liebfrauenschule: „Die Liebfrauenschule Bonn setzt sich zum Ziel, alle Schülerinnen zur allgemeinen Hochschulreife zu führen.“), kann nicht Abgesandte des Kardinals nach Bonn schicken und das Versprechen für die Kleinsten (jüngsten Jahrgänge) einkassieren. Wer Eltern und Schülerinnen einen Dialog einräumt, muss diesen so verstehen, wie er nur verstanden werden kann: als einen Prozess mit offenem Ausgang. Alles andere ist – wie bereits beim menschenunwürdigen Umgang mit den Missbrauchsskandalen im Erzbistum Köln – ein Hinhalten und Verzögern. Wenn das Erzbistum diesen Anstand offenbar nicht mehr besitzt oder systemisch missachtet, verliert es nun auch noch seinen Führungsauftrag, nachdem spirituelle Inspiration bereits nicht mehr vorhanden ist.

Wir fordern: Versprechen müssen gehalten werden, alle Schülerinnen müssen zum Abitur geführt werden und der anstehende Dialog muss und kann nur ein offener über die Zukunft der Liebfrauenschule sein!

  • Dimension „Politik“: Es ist offenkundig, dass der Bedarf an pädagogischen Angeboten in Deutschland wächst. Das ist in Nordrhein-Westfalen und speziell in Bonn nicht anders als an anderen Orten Deutschlands. Es ist zudem so, dass die Bezirks- und Landesregierung die Mittel für die Förderung auch der konfessionellen Schulen aus dem allgemeinen Steueraufkommen aufbringt. Wenn miteinander Bildung angeboten wird, muss auch miteinander darüber entschieden werden. Die Stadt Bonn sagt, sie sei nicht einbezogen worden vom Bistum. Die Bezirks- und Landesregierung hat sich bis dato nicht zum Vorgang geäußert.

Wir fordern: Die Politik muss den Dialog begleiten und damit ab dem 25. April 2023 mit an den Tisch!

Wir sind zu konstruktiven Gesprächen mit dem Generalvikariat und der Verwaltung des Erzbistums Köln bereit. Wir sind nicht bereit, uns vorführen zu lassen!

Wir bitten Sie daher herzlich um Ihre persönliche Unterstützung:

Lieber Herr Kardinal, zeigen Sie Gesicht und bringen sich persönlich ein!

Liebe Bischöfe Deutschlands, beziehen Sie Stellung zur Frage des Bildungsauftrages!

Liebe Vorsitzende des ZDK, bringen Sie eben diese Frage auf Ihre Agenda!

Liebe Politiker:innen schauen Sie nicht nur zu, sondern begleiten Sie uns beim Dialog!

Mit freundlichen Grüßen

Sascha Sehr und Sandra Geuenich

Vorsitzenden der Schulpflegschaft

Im General-Anzeiger Bonn veröffentlichte Leserbriefe

April 2023, 01./02.


Korrektur eines falschen Bildes von Melanie Thünker

Der Leserbrief von Frau Gisela Kirsten aus Bonn vom 01.04.2023 enthält eine sehr treffende Aussage, leider aber auch drei falsche: Es ist richtig und bedauerlich, dass die mögliche Schließung der Liebfrauenschule Bonn (LFS) schrittweise der gesamten Schulgemeinde in Einzelveranstaltungen am 22. und 23.März 2023 als Beschluss verkündet wurde. Da die Schülerinnen an allen Schulen, nicht nur an der LFS-Bonn, demokratisches und partizipatives Verhalten leben, führte diese Aktion zu Widerstand und Ärger. „Gott sei Dank“ ließen sich erste Zugeständnisse am 22.03.2023 erreichen, weitere Gespräche sind terminiert.
Rechnerisch falsch ist, dass der Staat bei privaten Schulen zu 94 % für Personal- und Sachkosten aufkommt. Tatsächlich werden 94 % der Lehrergehälter vom Regierungspräsidenten, also vom Land NRW, refinanziert. Doch werden in die 94% der Refinanzierungskosten nur die Kosten für Arbeitskräfte und Immobilien einbezogen, die an einer vergleichbaren staatlichen Schule (angeblich) anfallen: Nicht einberechnet sind darin z.B. Marketingkosten, Pflege von Grünanlagen, Betriebs- und Investitionskosten, Beihilfe- und Versorgungsleistungen, Verwaltungsgemeinkosten und Personalverwaltungskosten, Sach- und Dienstleistungskosten sowie Immobilien- und Nebenkosten. Wenn man diese sogenannten Overheadkosten mitrechnet, liegt der Anteil der staatlichen Refinanzierung für die Ersatzschulen nur bei ca. 63 %. Damit handelt es sich pro Schule  –  bei 32 Schulen des Erzbistums Köln – um sechs- und siebenstellige Beträge jährlich, die vom Erzbistum Köln zugezahlt werden müssen. Die Liebfrauenschule Bonn ist dabei eines der preiswerteren Exemplare, da klein und engagiert. Logisch, dass der Staat ein hohes Interesse an dieser finanziellen Entlastung hat und haben sollte.
Extraeinrichtungen wie Smart-Boards, Lichtinstallationen, Ausstattungen der Fachräume im Verbrauchsbereich und Unterstützungen bei Fahrten aller Art werden von den engagierten Eltern der Fördervereine, an der LFS des Freundeskreises, bezahlt. Hier sprechen wir an der LFS über ein hohes fünfstelliges Budget jährlich. Aber dies zeichnet sicher viele Bonner Schulen aus.
Es ist kein Zufall, dass die erzbischöflichen Schulen, besonders die LFS-Bonn, ausgesprochen gepflegt aussehen. Das liegt an der LFS am engagierten Hausmeister, dem Kollegium, der Elternschaft sowie den Schülerinnen, die ihre sauberen Arbeitsräume und Toiletten schätzen. Wichtig ist, dass es kein Schulgeld, keine Extrazahlungen gibt, außer dem „Kopiergeld“ von 10,- € jährlich und keine Verpflichtung besteht, dem Freundeskreis beizutreten. Im Gegenteil: Die Schulsozialarbeiterin, deren Stelle vom Erzbistum stammt, bearbeitet die zahlreichen Unterstützungsanträge an die Stadt und den Freundeskreis diskret und zügig mit.
Ein zweiter Irrtum unterläuft Frau Kirsten in ihrem Leserbrief: An Ersatzschulen, hier sind die kirchlichen gemeint, sei der Migrationsanteil geringer. Die LFS-Bonn richtete 2014/15 eine IVK, eine internationale Vorbereitungsklasse ein. Über 20 syrische Schülerinnen erhielten darin 10-12 Stunden wöchentlich (wtl.)  Unterricht in Deutsch als Fremdsprache (DaZ) und sind darüber hinaus in Klassen integriert. Sie alle haben einen Abschluss oder eine Anschlussstelle erhalten oder befinden sich noch an der LFS. Die ersten erreichten ein ausgezeichnetes Abitur 2022. Seit 2021 sind über 20 ukrainische Schülerinnen in der IVK der LFS-Bonn und erhalten, ebenso wie früher die syrischen, 10-12 Stunden wtl. DaZ, sind in den übrigen Stunden wieder einer altersgemäßen Klasse zugeordnet. Es ist nicht selten, dass in einer siebten Klasse zwölf Nationen und sechs Religionen beheimatet sind. Die Schülerinnen sprechen allerdings nicht von Migrationsanteilen, sondern von Vielfalt und Chancen auf Freundschaften, die dieses Angebot eröffnet (vgl. Homepage der LFS-Bonn).
Ein dritter Irrtum steht im Raum: Die Klassen seien kleiner an freien Schulen. Dies trifft zu, doch erweckt es den Eindruck, als werde dort mehr refinanziert. Das Gegenteil ist der Fall. Die Berechnungsgrundlage für eine Lehrerplanstelle beträgt an allen Schulen in der Sekundarstufe I: eins zu 27, das heißt, dass für 27 Schülerinnen oder Schüler eine Lehrerstelle ausgeschüttet wird. Wenn die LFS-Bonn kleinere Klassen hat, liegt das tatsächlich an den anfangs geringeren Anmeldezahlen und dem engagierten Kollegium, das trotz geringerer Klassenstärke das volle Unterrichtsangebot erteilt. In der Stufe sieben ist die Regelschülerinnenzahl derzeit in der LFS erreicht.

LFS bleibt! – Ferienbilder

New York, Rom, Gütersloh: Auch in den Osterferien sind die Schülerinnen in Gedanken bei ihrer Liebfrauenschule und setzen sich für deren Erhalt ein – in Gütersloh, Stuttgart und Fürstenfeldbruck ebenso wie in London, Frankreich, vor dem Petersdom in Rom oder in New York. Schickt uns gerne weitere Bilder zu (arbeitskreis.lfs.bleibt@gmail.com)!

Was ist das Besondere der Liebfrauenschule Bonn?

Auch wenn es kein eindeutiges wissenschaftliches Beweismaterial dafür gibt, dass Schulbildung getrennt nach Geschlechtern sinnvoller ist als gemischte Schulbildung, gibt es jedoch Untersuchungen und Meinungen, die sowohl die Vorteile von Geschlechtertrennung in Schulen darlegen. Einige Untersuchungen legen nahe, dass eine Geschlechtertrennung in Schulen dazu beitragen kann, dass Mädchen und Jungen ihre akademischen Leistungen verbessern, da sie möglicherweise in einer Umgebung, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, besser aufgehoben sind. Beispielsweise haben einige Studien gezeigt, dass Mädchen in geschlechtergetrennten Schulen in naturwissenschaftlichen Fächern – Stichwort MINT – besser abschneiden.

Schülerin Emma Holocher, die jetzt die Liebfrauenschule in Bonn besucht, findet es wichtig, dass Mädchen einen „Safe Space“, einen geschützten Raum, haben, indem sie sich über technische Themen austauschen können. Hier sei auch die Angst, Fehler zu machen, nicht so groß. Sie ging früher auf eine gemischte Schule, wo sie nicht so viel Unterstützung erhielt, wie sie sich gewünscht hätte.
General-Anzeiger vom 01.04.2023

Die Liebfrauenschule Bonn ist mit ihrem Format das beste Beispiel für eine Schule, die auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen eingeht und so eine positive und unterstützende Lernumgebung schafft. Die Schule vermeidet es, Stereotypen aufrechtzuerhalten und ermöglicht es den Schülerinnen, ihr Potenzial in einer vielseitigen Gesellschaft selbstbewusst auszuschöpfen, indem das Schulformat sich auf die individuellen Fähigkeiten und Interessen ihrer Schülerinnen konzentriert. Hier hat die Klasse 6a zu Papier gebracht, was für sie das Besondere an ihrer Liebfrauenschule ist.

Nicht nur interne Stimmen sind besorgt über die geplante Schließung der Liebfrauenschule Bonn (LFS Bonn) und hoffen darauf, dass die Entscheidung des Erzbistums Köln zurückgenommen wird. So ist auch Prof. Dr. Annette Scheersoi von der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die eng mit der LFS Bonn zusammenarbeitet, entsetzt. Als eine von drei Partnerschulen in Deutschland war und ist die LFS Bonn maßgeblich an zwei bedeutenden europäischen Forschungsprojekten zum naturwissenschaftlichen Lernen beteiligt. Frau Scheersoi betont, dass insbesondere das deutliche MINT-Profil und der monoedukative Ansatz der Liebfrauenschule Bonn im Vergleich zu den anderen Partnerschulen den Unterschied ausmachen.

Statements zum Erhalt der Liebfrauenschule: