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Kennenlernnachmittag für die neuen Fünftklässlerinnen an der Liebfrauenschule

„Herzlich willkommen, liebe neuen 5er-Mädels!“ – so hieß es am Dienstag, 06.09.2023, beim Kennenlernnachmittag der neuen Fünftklässlerinnen des Schuljahrs 2023/2024 an der Bonner Liebfrauenschule (LFS). Eltern der Schulpflegschaft hatten ein großes Banner mit Silhouetten von Mädchen vorbereitet, die die neuen 5er-Mädchen dann ausmalen und mit ihrem Namen beschriften konnten.

Die stellvertretende Schulleiterin Annika Rüter begrüßte die anwesenden Familien ganz herzlich, und Schülerinnen der Schülervertretung brachten mit dem Schultanz „Zusammen“ Schwung in die ehrwürdigen Hallen der Schule.

Dann wurde auch schon das Geheimnis um die Verteilung der Klassen und der Klassenleitungsteams gelüftet. Gemeinsam mit den Mentorinnen und den Lehrerinnen fanden sich die kommenden Fünftklässlerinnen in ihren neuen Klassen zusammen, spielten einige Kennlernspiele, nahmen ersten Kontakt miteinander auf und machten auch ein Klassenfoto.

Währenddessen teilte die Erprobungsstufenleiterin Bettina Laube-Bruchhausen den Eltern wichtige Informationen mit, zum Beispiel über den Schulalltag, das Angebot der Übermittagsbetreuung sowie das Mittagsessen und stand für Fragen und Anliegen seitens der Eltern zur Verfügung.

Anschließend trafen sich alle gemeinsam auf dem Schulhof wieder, um sich in großer Runde zu begegnen und den Nachmittag gemeinsam ausklingen zu lassen.

Allen Beteiligten war es wichtig, den neuen Fünftklässlerinnen einen schönen Nachmittag und damit auch einen guten Start an ihrer neuen Schule zu bereiten. Insbesondere sollte den Mädchen und ihren Familien die Verlässlichkeit und Sicherheit gezeigt werden, damit diese wissen, dass sie sich in einem sicheren Boot und in einem entspannten Fahrwasser bewegen und die Schule ein sicherer Ort ist – heute und auch in Zukunft!

Es ist gleichzeitig auch ein positives Zeichen in der noch immer anhaltenden Diskussion um die Zukunft der Liebfrauenschule. Zwar wird das Erzbistum Köln aller Voraussicht nach die Trägerschaft der Liebfrauenschule abgeben, aber die Schulgemeinschaft setzt sich auch weiterhin mit aller Kraft für den Fortbestand der Liebfrauenschule ein. Und so gibt es schon erste Ideen und Gespräche seitens der Schulpflegschaft mit möglichen Trägern, sodass Hoffnung besteht, dass auch die neuen Fünftklässlerinnen und noch viele weitere Jahrgänge ihr Abitur an der Liebfrauenschule werden ablegen können.

Auch wenn der Kennenlernnachmittag bereits stattgefunden hat, werden noch immer Mädchen für den neuen 5. Jahrgang aufgenommen.

Langjähriger engagierter Partner in der MINT-Bildung

Hier der vollständige Brief der Deutsche Telekom Stiftung.

“Es ist Ihnen in vorbildlicher Weise gelungen, den MINT-Bereich an der Schule auszubauen und ein durchgängiges Angebot für die Schülerinnen aller Jahrgangsstufen zu schaffen. Mädchen für MINT zu begeistern und ihnen die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in diesem Bereich aufzuzeigen, ist nicht nur von zentraler Bedeutung für jeden individuellen Lebens- und Berufsweg, sondern hat angesichts des Fachkräftemangels auch eine gesellschafts- und wirtschaftspolitische Dimension.”

Dr. Thomas de Maizière
Vorstandsvorsitzender
Deutsche Telekom Stiftung

Dr. Ekkehard Winter
Geschäftsführer
Deutsche Telekom Stiftung

Familiäre Schule im Herzen von Bonn

Portrait von Iris Schneider

“Ich bin Ehemalige, meine Mutter war Schülerin auf der Schule Calvarienberg in Neuenahr und meine Tochter geht seit ein paar Wochen auf die Liebfrauenschule. In dritter Generation sind wir also einer christlichen Schule und ehemaligen Ordensschule verbunden und der Erhalt der Liebfrauenschule liegt mir daher sehr am Herzen. Die Liebfrauenschule war und ist sehr familiär, im Herzen von Bonn gelegen und gibt eine gute und wertvolle Prägung für die Zukunft, die ich mir auch für meine Tochter und ihre Töchter wünsche. Daher unterstütze ich den Erhalt der Liebfrauenschule! Ich arbeite in der Forschung bei der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) und habe 1987 an der Schule Abitur gemacht und die Schule zwischen 1978 und 1987 besucht.”

Iris Schneider
Mutter und Ehemalige der LFS

Was ist das Besondere der Liebfrauenschule Bonn?

Auch wenn es kein eindeutiges wissenschaftliches Beweismaterial dafür gibt, dass Schulbildung getrennt nach Geschlechtern sinnvoller ist als gemischte Schulbildung, gibt es jedoch Untersuchungen und Meinungen, die sowohl die Vorteile von Geschlechtertrennung in Schulen darlegen. Einige Untersuchungen legen nahe, dass eine Geschlechtertrennung in Schulen dazu beitragen kann, dass Mädchen und Jungen ihre akademischen Leistungen verbessern, da sie möglicherweise in einer Umgebung, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, besser aufgehoben sind. Beispielsweise haben einige Studien gezeigt, dass Mädchen in geschlechtergetrennten Schulen in naturwissenschaftlichen Fächern – Stichwort MINT – besser abschneiden.

Schülerin Emma Holocher, die jetzt die Liebfrauenschule in Bonn besucht, findet es wichtig, dass Mädchen einen „Safe Space“, einen geschützten Raum, haben, indem sie sich über technische Themen austauschen können. Hier sei auch die Angst, Fehler zu machen, nicht so groß. Sie ging früher auf eine gemischte Schule, wo sie nicht so viel Unterstützung erhielt, wie sie sich gewünscht hätte.
General-Anzeiger vom 01.04.2023

Die Liebfrauenschule Bonn ist mit ihrem Format das beste Beispiel für eine Schule, die auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen eingeht und so eine positive und unterstützende Lernumgebung schafft. Die Schule vermeidet es, Stereotypen aufrechtzuerhalten und ermöglicht es den Schülerinnen, ihr Potenzial in einer vielseitigen Gesellschaft selbstbewusst auszuschöpfen, indem das Schulformat sich auf die individuellen Fähigkeiten und Interessen ihrer Schülerinnen konzentriert. Hier hat die Klasse 6a zu Papier gebracht, was für sie das Besondere an ihrer Liebfrauenschule ist.

Nicht nur interne Stimmen sind besorgt über die geplante Schließung der Liebfrauenschule Bonn (LFS Bonn) und hoffen darauf, dass die Entscheidung des Erzbistums Köln zurückgenommen wird. So ist auch Prof. Dr. Annette Scheersoi von der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die eng mit der LFS Bonn zusammenarbeitet, entsetzt. Als eine von drei Partnerschulen in Deutschland war und ist die LFS Bonn maßgeblich an zwei bedeutenden europäischen Forschungsprojekten zum naturwissenschaftlichen Lernen beteiligt. Frau Scheersoi betont, dass insbesondere das deutliche MINT-Profil und der monoedukative Ansatz der Liebfrauenschule Bonn im Vergleich zu den anderen Partnerschulen den Unterschied ausmachen.

Statements zum Erhalt der Liebfrauenschule: